VVM-Versuchsfahrzeug auf der Tech.AD Europe vorgestellt

VVM-Versuchsfahrzeug auf der Tech.AD Europe vorgestellt

Mit der Fertigstellung und Präsentation des VVM-Versuchsträgers ist ein weiterer wichtiger Schritt im Projekt vollzogen worden. Anfang Juli wurde das Fahrzeug auf der Tech.AD Europe in Berlin vorgestellt.

Rund 200 Konferenzbesucher konnten das Testfahrzeug mit dem installierten Ground Truth Messsystem auf der Messe besichtigen. Weitere Interessenten, die sich über die digitale Veranstaltungsplattform an der Veranstaltung beteiligten, hatten die Möglichkeit, den virtuellen AVL-Stand mit Details zur Lösung zu besuchen. Zweck des Fahrzeugs und der damit verbundenen Erhebung realer Daten ist die Plausibilisierung von Annahmen innerhalb des Projekts - zum Beispiel zu Simulationsszenarien.

In den folgenden Monaten werden im Projekt kritische Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge identifiziert, die dann in Anforderungen für Testfahrten umgesetzt werden. Diese Testfahrten werden im Detail geplant und vom Projektpartner AVL durchgeführt. Nach der Erhebung dieser Daten sind mehrere Verarbeitungsschritte - zum Beispiel im Hinblick auf die DSGVO - erforderlich. Anschließend können diese Daten genutzt werden, um auf Basis der realen Daten Simulationsszenarien zu erstellen. Mit diesen Szenarien können dann die im Projekt getroffenen Annahmen gegengeprüft werden - teilweise auch mit veränderten Parametern in der Simulation, wie z.B. einer anderen Geschwindigkeit. Derzeit werden die Datenverarbeitungsverfahren bereits getestet, bevor das Testfahrzeug seinen eigentlichen Betrieb aufnimmt.

Das Fahrzeug ist entsprechend ausgestattet: Eine Dachbox enthält insgesamt sechs Kameras, drei LiDAR-Sensoren und ein GNSS-System zur Lokalisierung sowie einen Rechner, der die Sensoren steuert und die Daten zwischenspeichert. Zusätzlich zur Dachbox ist das Fahrzeug mit zwei weiteren LiDAR-Sensoren und einem RADAR-Sensor im Frontbereich ausgestattet.

Im Vorfeld der Präsentation auf der Tech.AD wurden umfangreiche Arbeiten zur Fertigstellung des Fahrzeugs durchgeführt. Im ersten Projektjahr wurde eine umfassende Anforderungsanalyse durchgeführt, die alle Spezifikationen für das Fahrzeug und die installierten Sensoren dokumentierte. Anschließend wurden alle Sensoren installiert und entsprechend getestet, so dass seit Ende 2020 erste Messungen und Feinabstimmungen des Fahrzeugs durchgeführt werden.

Und auch jetzt, wo das Testfahrzeug vorläufig fertiggestellt ist, denkt das Projektteam bereits weiter: Neben den Messungen mit dem oben beschriebenen dynamischen Ground-Truth-System, das in Kürze seine Messkampagne im Raum Stuttgart starten wird, wird derzeit geprüft, ob und wie das Fahrzeug mit akustischen Sensoren ausgestattet werden kann, um parallel zu den optischen Daten auch akustische Daten zu erfassen. 

Bild: AVL List GmbH